Historie des Großmehringer Schäfflertanzes:
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1914 wurde der Tanz in unserer Heimatgemeinde zum ersten Mal aufgeführt und wiederholt sich 2012 bereits zum zwölften Mal. Herr Ludwig Lang (Bräumartl), damals Brauereibesitzer in Großmehring, war Initiator und Organisator der Schäfflergilde. Seine Beziehungen zum MTV Ingolstadt ermöglichten es, die Trachten und die zum Tanz notwendigen Utensilien zu bekommen. |
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| 1921 verhinderten die Folgen des Ersten Weltkrieges den turnusgemäßen Auftritt der Großmehringer Schäffler. | |
| 1928 konnte aufgrund der katastrophalen wirtschaftlichen Lage, bedingt durch Arbeitslosigkeit und Inflation, erneut keine Aufführung unsere Gilde stattfinden. | |
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1935 ergriffen die Herren Ludwig Lang, Andreas Schlamp und Martin Schmid die Initiative und ließen den Schäfflertanz in Großmehring neu aufleben. Es konnte aber nur dreimal an einem Sonntag getanzt werden. |
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| 1942 verhinderte eines der schrecklichsten Ereignisse der Menschheitsgeschichte einen weiteren Auftritt unserer Gilde. Im Zweiten Weltkrieg mussten auch viele unserer Schäffler ihr Leben lassen, derer wir an dieser Stelle gedenken. |
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1949 studierte Herr Martin Schmid mit 26 lustigen Burschen den Tanz erneut ein. Zum ersten Mal konnten die Aufführungen für die gesamte Dauer des Faschings stattfinden. |
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1956 verhinderten erstmals seit 1914 keine widrigen Umstände die turnusgemäße Aufführung des Tanzes. Mit großem Stolz trugen die Großmehringer Schäffler erstmals ihre eigenen Trachten. Der letzte berufsmäßige Schäffler in Großmehring, Herr Paul Hatz, fertigte in diesem Jahr einen originalgetreuen Holzhumpen an. |
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1963 übernahm Josef Diepold (Mühlbauer) die Leitung der Gilde. Als Kassier wurde Sebastian Daubmeier (Heißen) bestimmt, der von Franz Schneider tatkräftig unterstützt wurde. In diesem Schäfflerjahr stieg die Zahl der Aufführungen auf die stattliche Zahl von 50 Tänzen. Auch aus den umliegenden Städten und Nachbargemeinden kamen Anfragen für Tänze. |
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1970 war der Schäfflertanz im Großmehringer Fasching nicht mehr wegzudenken. Beweis dafür waren 62 bestellte Tänze. |
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1977 ermöglichten finanzielle Rücklagen und Bezuschussungen seitens der Gemeinde die notwendige Neuanschaffung der bereits 21 Jahre alten Trachten. In diesem Jahr wurde von der Herbergsmutter, Frau Luise Bernhard, der Grundstein für das über die Landkreisgrenzen bekannte Großmehringer Schäfflerlied gelegt. 1977 fanden bereits 82 Aufführungen in Großmehring und Umgebung statt. Krönender Abschluss der Schäfflersaison war ein großer Faschingsumzug, welcher von Großmehringer Vereinen gestaltet wurde. |
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1984 feierte die Schäfflergilde Großmehring ihr 70-jähriges Jubiläum. 120 aufgeführte Tänze zeugten von der ständig steigenden Beliebtheit der Schäffler. 30 Tänze wurden bereits außerhalb der Großmehringer Grenzen dargeboten. |
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1991 hatten die Schäffler einen ganz besonderen Grund zur Freude. Herr Krumpholz entwarf die erste Standarte, welche in der Fahnenstickerei Kössinger angefertigt und in unserer Pfarrkirche geweiht wurde. Konrad Hatz, der das Schäfflerhandwerk bei seinem Vater erlernt hatte, stiftete ein neues Holzfass. Mit viel Applaus und Begeisterung wurden die Schäffler bei ihren Auftritten in Großmehring und Umgebung belohnt. Herr Josef Diepold leitete zum letzten Male die Gilde. |
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1998 trat eine neu gewählte Vorstandschaft das Erbe dieses Brauchtums an. In diesem Jahr wiederholte sich der Schäfflertanz zum zehnten Mal in der Geschichte des Vereins. Das Jubiläumsjahr war Anlass für einen feierlichen Abend in der Nibelungenhalle, der von den Ingolstädter Schäfflern und anderen Darbietungen gestaltet wurde. |
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2005 stellten die Großmehringer Schäffler zum elften Mal Ihr Können unter Beweis. Bei 125 Tänzen in Großmehring und Umgebung konnten unsere überaus zahlreichen Zuschauer begeistert werden. Nicht wegzudenken sind dabei die Musiker, welche Tanz für Tanz die Melodie „aba heit is koit“ erklingen ließen. Unsere Clowns wussten mit Witz, Heiterkeit und so mancher kuriosen Darbietung zu glänzen. |
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2012 können wir, Dank der tatkräftigen Unterstützung unserer Gemeinde, nach 35 Jahren wieder mit neuen Uniformen unseren Schäfflertanz aufführen. Auftakt zur neuen Saison war der Eröffnungsabend am 05. Januar in der Nibelungenhalle. Zahlreiche Gäste, darunter die Ingolstädter und Pfaffenhofener Schäffler, gaben ihr Stelldichein. |
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2014 von Freitag 16. bis Sonntag 18. Mai konnten wir mit zahlreichen Besuchern unser 100 jähriges Jubiläum feiern. |
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2019 haben wir eine erfolgreiche Saison mit einem grandiosen letzten Tanz in unserer Ortsmitte vorm Gasthof Goldene Traube abschließen können. |
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Wir Schäffler wünschen uns weiterhin die bisherige Unterstützung und Begeisterung der gesamten Großmehringer Bevölkerung, ohne die dieser Brauchtumstanz nicht weiter zu pflegen wäre.
Der Schäfflertanz ist ein alter, alle sieben Jahre wiederkehrender Zunfttanz, aufgeführt von Januar bis zum Ende des Faschings. Vor fünf Jahrhunderten, im Jahre 1517, überschattete die Pest bereits zum dritten Mal unsere Landeshauptstadt. Mit dem Ende des Winters verließ auch der schwarze Tod wieder München.

Doch die einst so lebensfrohen und fleißigen Bürger trauten sich aus Angst vor einer Ansteckung nicht mehr aus ihren Häusern. Somit war natürlich an Feste oder andere kulturelle Aktivitäten nicht zu denken. Schlimmer noch, die so notwendigen Aufträge für die einzelnen Handwerker blieben somit auch aus.
Davon betroffen war auch die Zunft der Fassmacher, der Schäffler. Um diesen widrigen Umständen endlich ein Ende zu bereiten, fasste sich ein lustiger Zeitgenosse namens „Himmelsschäffler“ ein Herz und zog aus, um alle Schäffler wieder zu vereinen. Diese zogen dann mit festlichem Gewand unter den Klängen ihres alten Festmarsches „aba heit is koit“ zum Marienplatz. Durch die Aufführungen der lustigen Tänzer und Clowns verloren die Münchner ihre Angst, kamen wieder aus Ihren Häusern und schöpften neue Hoffnung für die Zukunf.
Als Andenken an die Entstehung des Schäfflertanzes ist noch heute im Münchner Rathaus das berühmte Glockenspiel täglich zu bewundern.
Externer Link zum Glockenspiel im Rathaus von München:
https://stadt.muenchen.de/infos/neues-rathaus-aussen.html

| von oben 1. Reihe: |
Haag Michael, Kloiber, Sebastian, Kopitzki Bernd, Guisl Dominik, Hallermeier Christian |
| 2. Reihe: | Heinrichsberger Udo, Dunz Josef, Hatz Konrad, Schneider Rainer, Ernhofer Florian, Mayer Florian, Batz Daniel, Dunz Paul |
| 3. Reihe: | Schneider Gerhard, Bachschneider Markus, Seidenschwarz Bernd, Reifenschwinger: Schneider Florian, Heindl Martin, Schneider Erich, Roßmann Thomas, Stampfer Andreas |
| 4. Reihe: | Mayer Martin, Besl Ludwig, Hallermeier Otto, Raith Christian, Bauernfeind Christian, Vortänzer: Filser Marcus, Seidenschwarz Markus, Rusch Robert, Schuh Manfred, Haimerl Thomas, Schneider Werner |
| Unten: | Jungschäffler Filser Niclas, Bachschneider Dennis, Faßschläger: Dunz Martin, Bachschneider Jürgen, Jungschäffler Bachschneider Nico |
| Clowns: | Kratzer Alfons, Schneider Christoph, Scholz Daniel, Filser Dominic, Bachschneider Michael, Kobel Thomas, Roth Thomas, Dunz Sebastian. (nicht im Bild: Schneider Thomas) |


| Tänzer | Bachschneider | Markus | |
| Batz | Daniel | ||
| Bauernfeind | Christian | ||
| Dunz | Josef | ||
| Ernhofer | Florian | ||
| Guisl | Dominik | ||
| Haag | Michael | ||
| Hallermeier | Christian | ||
| Hallermeier | Otto | ||
| Heindl | Martin | ||
| Kloiber | Sebastian | ||
| Kopitzki | Bernd | ||
| Mayer | Florian | ||
| Raith | Christian | ||
| Roßmann | Thomas | ||
| Rusch | Robert | ||
| Schneider | Rainer | ||
| Seidenschwarz | Bernd | ||
| Seidenschwarz | Markus | ||
| Stampfer | Andreas | ||
| Vortänzer | Filser | Marcus | |
| Reifenschwinger 1 | Schneider | Florian | |
| Faßschläger | Dunz | Martin | |
| Bachschneider | Jürgen | ||
| Faßträger | Schuh | Manfred | |
| Hatz | Konrad | ||
| Ersatztänzer-/ RF 2 | Heinrichsberger | Udo | |
| Schäfflerkinder | Filser | Niclas | |
| Bachschneider | Nico | ||
| Bachschneider | Dennis | ||
| Clowns | Kratzer | Alfons | |
| Schneider | Thomas | ||
| Kobel | Thomas | ||
| Filser | Dominic | ||
| Bachschneider | Michael | ||
| Dunz | Sebastian | ||
| Roth | Thomas | ||
| Scholz | Daniel | ||
| Schneider | Christoph | ||
| Standartenpersonal | Schneider | Gerhard | |
| Dunz | Paul | ||
| Schneider | Erich | ||
| Vorstandschaft | |||
| 1. Vorsitzender | Schneider | Werner | |
| 2. Vorsitzender | Haimerl | Thomas | |
| 1. Kassier | Besl | Ludwig | |
| 2. Kassier | Mayer | Martin | |
| 1. Schriftführer | Heindl | Martin | |
| 2. Schriftführer | Schneider | Rainer | |
| Musik | Stark | Franz und die Haderlumpen |
Die Saison 2012 startete mit dem Eröffnungsabend am 05.01.2012 zu dem die ganze Bevölkerung herzlich eingeladen war.
Zu 160 Termine konnten alle unser Können bewundern.
100 Jahre Schäffler in Großmehring
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Liebe Freunde der Schäfflergilde Großmehring,
wir möchten uns für die zahlreichen Besucher und die fröhlichen Stunden bei unserem 100 jährigem Jubiläum
aba heid is koid |
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Ein Bericht von Martin Wallner:
Großmehrings Schäffler feierten mit einem Dutzend anderer Gruppen drei Tage lang ihr 100-jähriges Bestehen
Drei Tage lang feierten die Großmehringer Schäffler ihr 100-jähriges Bestehen. Besondere Höhepunkte waren der Festzug am Sonntagnachmittag und anschließend Schäfflertänze von drei Gruppen im Festzelt. Dabei stellte sich heraus, dass Figuren, Tempo und auch Schrittfolgen erheblich variieren können. Die Großmehringer Schäffler mit Vortänzer Marcus Filser – es war sein letzter Auftritt in dieser Funktion – präsentierten ihren Tanz, wie er seit 100 Jahren getanzt wird, mit Gartenlaube, Schlange, Fassschlagen, kleiner und großer Krone, Kreuz und Reifenschwingen.
Die Kulmbacher Büttner – so werden die Schäffler in Franken genannt – waren sogar mit zwei Vortänzern angetreten. Und die Ergoldsbacher Schäffler hatten wieder eine andere Schrittfolge. Was aber immer gleich ist: Schäfflertänze vermitteln Freude und Frohsinn – und das war der eigentliche Sinn des Tanzes, der nach der Pest 1517 aufkam.
Zwölf Schäfflergruppen waren beim Festzug vertreten. Sogar aus Salzburgwar eine Gruppe gekommen, die einzigen Schäffler in Österreich. Der Patenverein der Großmehringer aus Ingolstadt sowie Tänzer aus Pfaffenhofen, Geisenfeld, Traunstein, Pleinting, Osseltshausen, Neumarkt und Geiselhöring in ihren unterschiedlichen Trachten waren die weiteren Teilnehmer. Der Applaus der zahlreichen Zuschauer galt aber ebenso den zwölf Clowns, den fünf Musikkapellen, den örtlichen Vereinen und den Ehrengästen mit dem Schirmherrn, Bürgermeister Ludwig Diepold, und Landrat Anton Knapp an der Spitze.
Beim Gottesdienst im Festzelt hatte Pfarrer Norbert Pabst auf die Parallelen zwischen Pfingsten und Schäfflertanz hingewiesen. „Ängstliches Verstecken und Zurückziehen von Menschen wurde an Pfingsten durch den Heiligen Geist, nach der Pest durch die Schäffler überwunden“, sagte er. Die gesangliche Umrahmung der Messfeier besorgten die Schäffler selbst. Mit Inbrunst sangen sie unter der Leitung von Rainer Siegert die Schubertmesse und moderne Kirchenlieder, begleitet von der Stammhamer Blaskapelle. Auch den Ministrantendienst hatten die Schäffler übernommen.
Begonnen hatten die Feierlichkeiten am Freitagabend mit dem Tanz der Schäffler auf dem Marienplatz vor zahlreichen Zuschauern. Ein Standkonzert der Schäfflerkapelle Franz Stark schloss sich an. Die Band Gipfelstürmer brachte anschließend Stimmung ins Festzelt. Am Samstagabend standen ein Totengedenken am Kriegerdenkmal, ein Standkonzert und ein Tanz des Patenvereins aus Ingolstadt auf dem Programm. Die Band Chlorfrei war im Zelt für die Musik zuständig. Der Vorsitzende der Großmehringer Schäffler, Werner Schneider, zog ein sehr positives Resümee: „Es war ein gelungenes Fest. Auf die Großmehringer kann man sich verlassen, der Besuch war an allen Tagen gut.“ Besonders freute er sich, dasssich die Schäffler beim Gottesdienst „so mit eingebracht haben“.
Das Festprogamm:
Freitag, 16. Mai 2014
18:00 Uhr: Großmehringer Schäfflertanz am Marienplatz mit
anschließendem Standkonzert und Bieranstich
18:45 Uhr: Festzug zum Festplatz
19:00 Uhr: Unterhaltung mit der Schäfflerkapelle „Franz Stark“
20:30 Uhr: Stimmungsabend mit der Showband „Gipfelstürmer“
Samstag, 17. Mai 2014
17:00 Uhr: Totengedenken an der Kriegergedächtnisstätte
anschließend Schäfflertanz am Marienplatz
17:30 Uhr: Standkonzert
18:30 Uhr: Festzug zum Festplatz
19:00 Uhr: Ehrungen und Ansprachen
20:00 Uhr: Stimmungsabend mit der Showband „Chlorfrei“
Sonntag, 18. Mai 2014
07:00 Uhr: Weckruf
08:00 Uhr: Einholung der Vereine
10:00 Uhr: Gottesdienst im Festzelt
11:30 Uhr: Mittagstisch im Festzelt
13:30 Uhr: Aufstellung zum Festumzug
14:00 Uhr: Festumzug
15:30 Uhr: Tänze anwesender Schäfflergruppen, anschließend Bänderverleihung
und Festausklang mit der Schäfflerkapelle „Franz Stark“

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